Begriff des Rassismus – Gegenstand des RASSISMUS

Begriffsgeschichte zum Rassismus

 

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Der Rassismus ist eine soziale und psychologische Sache. Es handelt sich dabei um Gruppenkonflikte, die bis in die frühe Geschichte der Menschen reicht. Als systematisches Lehrgebäude hingegen, gibt es den Rassismus erst seit dem endenden 18 Jahrhundert und zwar in der angelsächsischen Welt und dem kontinentalen Europa.

Interessant ist wohl zu wissen, dass der Begriff Rassismus erst im frühen 20. Jahrhundert entstand. Die Endung „ismus“ ist vor allem deshalb vorhanden, weil Historiker und auch Autoren der Auffassung waren, dass es sich um denkwürdige Überzeugungen handele. Rassismus sei keine unbestreitbare Tatsache. Selbstverständlich sahen die Rassisten das ganz anders, sie haben sich als Vertreter für die Rassenkunde gesehen und lehnten den Begriff Rassismus und dessen Umschreibung ab.

Es wurde viel über Rassismus geschrieben, so 1942 im Meyers Lexikon. Dort wurde der Rassismus als ursprüngliches Schlagwort für den demokr-jüd. Weltkampf beschrieben. Er stand gegen die völkischen Erneuerungsbewegungen und deren Ideen. Er war gegen die Maßnahmen der Völker, die sich durch Rassenpflege sichern wollten und das völkische Judentum und anderes Eindringen fremden Blutes abwehren und ausschlagen wollten.

Selbst Théophile Simar schrieb 1922 in seinem Werk über die Begriffe Rassismus und rassistisch. Er setzte sich ein seinem Werk mit der These der germanischen Überlegenheit über andere Völker auseinander. Dabei kam er zu dem Schluss, dass die Überlegenheit der Germanen und somit ihr Konzept, wissenschaftlich überhaupt nicht stichhaltig seien. Dass sie lediglich den politischen Zwecken dienten.

1935 erkannten Julian Huxley und Alfred C.Haddon in einem gemeinsamen Buch, dass es für den Rassismus keinerlei Beweise gebe und forderten sogar, dass der Begriff Rasse in ethnische Gruppe umgewandelt werden sollte. Sie haben auch den Rassismus der Nazis als gefährlichen Mythos aufgeführt.

Auch Jacques Barzun tat in seinem Werk den Rassismus als modernen Aberglauben ab. Er sei eine Form irregeleiteten Denkens. Deutschland habe den Begriff nur erfunden, so heißt es in seinem Werk Race: A Study in Superstition von 1937, um ein Gefühl von Selbstachtung wiederzugewinnen. Dies sei noch nötig gewesen, nach der Erniedrigung von Versailles.

Der Rassismus wurde viel umschrieben, so auch von Magnus Hirschfeld, der ein Sexualwissenschaftler war, von der Amerikanerin Ruth Benedict und vielen anderen Autoren. Der Rassismus sollte früher zwischen religiösen und rassischen Differenzkonzepten unterschieden werden, was aber schnell wieder verworfen wurde.

1965 hat auch die UNO den Begriff Rassendiskriminierung definiert und zwar als eine Unterscheidung zwischen Rassen, Hautfarben, Abstammung und Ursprung. Diese Unterscheidung habe zum Ziel, dass dadurch ein genießen oder Ausüben von Menschenrechten und ihren Grundfreiheiten stattfände. Dieses würde in allen Bereichen des öffentlichen Lebens zu einer Vereitelung oder einer Beeinträchtigung führen.