Rassismus in Afrika

Apartheid und Rassismus

Das Wort Apartheid bezeichnet eine Periode der Rassentrennung in Südafrika. Es lehnt an den Afrikaans und dem niederländischen apart an, dass getrennt, besonders und einzeln bedeutet. Die Rassentrennung begann Anfang des 20. Jahrhunderts und zog sich von 1940 bis 1980 in einer Hochphase und endete anschließend 1994 mit einem Regierungswechsel. In der heutigen Zeit gilt Apartheid als Synonym für die allgemeine Rassentrennung.

Geschichte

Die Geschichte der Apartheid wurde in Südafrika durch die Konflikte der zugewanderten Gruppe Bantu, der Briten, der niederländischen Buren und etwas später auch durch Indischstämmige und Farbige geprägt. Die südliche Region wurde zuerst von den San besiedelt, im 16. und 17. Jahrhundert kamen dann die Bantus dazu und verdrängen die eigentliche Bevölkerung. Im 18. Jahrhundert stießen die Niederländer, damals Buren genannt, ins Landesinnere und begannen Waren zu vertreiben. Auch die Xhosa waren dabei, vom Norden aus ins Landesinnere vorzudringen und es kam zu mehreren Grenzkämpfen mit den Buren, die von 1979 bis 1879 anhielten. Die Xhohas unterlagen den weißen Gruppen und so kam es dann zur Gründung der Kapkolonie. Etwas später gab es Kämpfe mit den Briten, die ihre eigenen Ansprüche stellten. Somit bildeten sich unter der britischen Herrschaft im 20 Jahrhundert die umfassenden Apartheidsstrukturen heraus. Zwischen 1903 und 1905 sollte die Ethnienpolitik vier Provinzen festlegen: Natal, Oranje-Freistaat, Transvaal und Kapkolonie. 1910 wurde dann die Südafrikanische Union gegründet, dabei wurde diese von den Weißen kontrolliert. Farbige und Asiaten, wie auch Schwarze, erhielten kein Wahlrecht und der sexuelle Kontakt zwischen den verschiedenen Rassen war verboten.

1911 wurde die ungleiche Behandlung der Schwarzen und Weiten in der Wirtschaft verankert. Im Jahre 1913 gab es das Gesetz, dass die schwarze Bevölkerung nur noch in bestimmen Reservaten eigenes Land kaufen durfte. Somit war die Rassentrennung perfekt. 1923 wurde diese Bestimmung auch auf die städtischen Gebiete ausgeweitet.
Im Jahr 1927 beschloss das Südafrikanische Parlament ein neues Gesetz, dass das Zweiklassen-Staatsbürgerrecht untermauerte. 1951 gab es ein neues Gesetz, dass Bantu Authorities Axt, dass den Weißen die Oberaufsicht gab.

Die Apartheid bestand in zwei Varianten, es gab die kleine Apartheid und die große Apartheid. Alle Nicht-Weißen Personen wurden von der kleinen Apartheid geprägt, die für die rassische Trennung stand und zwar in allen Dienstleistungsbereichen. Ebenso durften Schwarze keinen öffentlichen Park aufsuchen, mussten separate Abteile in öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen und auch getrennte Schulen besuchen. Viele Regelungen wurden auch noch mit Schildern untermauert, wie zum Beispiel in Krankenhäusern, Toiletten und Banken. Dort und in anderen Einrichtungen gab es getrennte Eingänge. In manchen Restaurants bediente man keine schwarzen. Die große Apartheid bezog sich auf die räumliche Trennung, für Schwarze gab es 10 Homelands, in denen sie lebten. Millionen von schwarzen Menschen wurden zu dieser Zeit umgesiedelt.

Im Jahre 1912 wurde der Afrikanische Nationalkongress (ANC) gegründet. Der Gründer waren der Anwalt P.Seme, der Autor Sol Plaatje und die Geistlichen W.Rubusana und J.L. Dube. Der ANC war die schwarze Widerstandspartie, die alle Hautfarben und jede Religion akzeptierte. Der ANC forderte volle Bürgerrechte für alle Rassen und organisierte einige Streiks, um die Bedingungen für die Schwarzen zu verbessern. Der ANC entwickelte sich zu einer Massenorganisation. Hunderttausende von Menschen nahmen an den Streiks und Demonstrationen teil.

1959 wurde die Widerstandsorganisation Pan Africanist Congress (PAC) gegründet, weil der ANC nicht wirklich viel voran brachte. Der PAC verstand sich als Schwarzen Organisation und arbeitete nicht mit Weißen zusammen. Diese Organisation organisierte Demonstrationen, von der eine in einem Blutbad endete. 69 Afrikaner kamen dabei ums Leben. Der ANC zog einige Zeit später nach und gründete den Umkonto we Sizwe, einen bewaffneten Flügel. Aufgrund des Blutbades wurden jedoch beide Organisationen verboten und waren gezwungen, im Untergrund zu arbeiten. Nelson Mandela, der Führer des PAC, wie auch Walter Sisulu der Führer des ANC wurden im Jahr 1964 zu einer lebenslangen Haft verurteilt, da sie an Sabotageakten beteiligt gewesen sein sollten.

Ab 1974 geriet die Apartheid immer mehr ins Bröckeln. 1976 kam das Gesetz zum Tragen, dass die Apartheid als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzustufen sei. Dadurch wurde die schwarze Opposition stärker und die Burische Regierung näherte sich den schwarzen Vorstellungen an. Die verbesserte Organisation der Nicht-Weißen sorge dafür, dass die Opposition in den 1980er Jahren die Verwaltung von Townships übernahm, was zu Ausnahmezuständen führte, die von 1985-90 anhielten.

1989 trat Frederik Willem de Klerk das Amt des südafrikanischen Staatspräsidenten an. Er wollte Mandela freilassen, wenn dieser gewissen Konditionen zusagen würde, was Mandela ablehnte. Er kam im Jahr 1990 frei, weil de Klerk den aufsteigenden Druck der politisch Gefangenen nicht standhalten konnte. Mit der Freilassung wurden auch die Parteien PAC und ANC legalisiert. Von da an konnte man zusehen, wie in den 1990er Jahren die Autorität der Weißen langsam zusammenbrach. 1992 waren 68,7 Prozent der Weißen dafür, dass die Rassentrennung abgeschafft werden sollte. De Klerk hob viele Gesetze auf, die für die Apartheid standen. Die Homelands blieben aber bestehen.

Von 1990 bis 1994 dauerte die rechtliche Gleichstellung, in dieser Zeit wurden auch alle verbliebenen Gesetze der Rassentrennung endlich aufgehoben.